Workshop mit Wind Band of Beijing Childrens Palace Nachlese

Blaskapelle Altenmarkt bekommt Besuch aus China

 

Altenmarkt (mix). Besuch aus dem fernen China bekam der Altenmarkter Musikverein vergangene Woche. Gemeinsam mit dem Jugendblasorchester des „Children’s Palace“ in Peking absolvierten die Musiker aus Altenmarkt einen Workshop und studierten einige Stücke ein. Für die deutschen wie die chinesischen Musiker war es sehr interessant, ein wenig in die jeweils andere Kultur reinzuschnuppern, und sie stellten fest, dass man sich trotz verschiedener Sprachen über die Musik bestens verständigen kann.WC01

Das Jugendblasorchester aus der chinesischen Hauptstadt ist derzeit in Europa unterwegs, um andere Orchester kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam zu spielen aber auch um neue Musikstücke zu erlernen. Nach dem Besuch in Altenmarkt fuhren die Chinesen weiter nach Salzburg und nach Holland, wo sie sich ebenfalls mit Blasorchestern trafen. Das Jugendorchester, bestehend aus Musikern im Alter zwischen zehn und 20 Jahren, probt regelmäßig samstags in einer der städtischen Musikschulen Pekings, dem „Children’s Palace“ im Kaiserpalast. Die jungen Musiker kommen dazu teilweise von weit her und nehmen eine Anfahrt von bis zu 400 Kilometern auf sich. Dr. Peter Wiedehage von Sinika, einer Organisation für internationale Konzerttourneen, begleitete die chinesischen Gäste und fungierte als Übersetzer. Blasmusik hat in Nordchina nach seinen Angaben eine lange Tradition, sie wurde vor über 100 Jahren für militärische Empfänge eingeführt. Noch heute gibt es vor allem in Peking zahlreiche staatliche Blasorchester, wobei die Blasmusik, die in China gespielt wird, mit der in Deutschland üblichen nicht viel gemeinsam habe.

In Altenmarkt trafen sich die chinesischen und bayerischen Musiker in Baumburg zu einem Workshop und zum gemeinsamen Einstudieren von Musikstücken. Die erste weibliche Dirigentin eines professionellen Blasmusikorchesters in China, Frau Li, dirigierte die große Schar der Musiker. Musikvereinsvorsitzender Richard Mauler betonte: „Für uns war es eine große Ehre unter dieser Dirigentin zu spielen, die die erste Führungsdirigentin vom Pekinger Militärorchester und damit auch Soldatin war. Sie ist jetzt in Ruhestand und kümmert sich ausschließlich um die Ausbildung junger Musikanten.“ Für die Jugend seines Vereins sei es ein riesiger Ansporn gewesen, mit diesen zum Teil sehr guten jungen Musikanten zu arbeiten. „Sollte ein Gegenbesuch zustande kommen, hat uns die Dirigentin ein Konzert in der Pekinger Staatsoper zugesagt“, so Richard Mauler. Ob dieses große Ziel jemals verwirklicht werden kann, ist jedoch fraglich. Der Altenmarkter Vorsitzende weiter: „Ansonsten war es eine gelungene Veranstaltung, man konnte spüren, dass die wahre Sprache unter den Völkern nur die Musik ist, denn die ist überall gleich. Es gibt sprachliche Verständigungsprobleme, aber sobald man ein Musikstück beginnt ist es dieselbe Sprache!“

Anlässlich des Essens, das im Gasthof zur Post eingenommen wurde, überreichte Bürgermeister Stephan Bierschneider den Gästen das Altenmarkter Wappen und erhielt im Gegenzug Erinnerungsgeschenke aus China. Auch Dirigent Franz Obernhuber hatte als Andenken für die Chinesen einen Zinnteller parat.

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