Weisenblasen 2018 in Baumburg

Altenmarkter Weisenblasen hat seinen eigenen Reiz“

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Erneut voller Baumburger Klosterhof – Sechs Musikgruppen aus der Region präsentieren ihre Weisen


Altenmarkt. „Das Altenmarkter Weisenblasen hat seinen eigenen Reiz“, meinte ein Zuhörer, der bei jedem Weisenblasen im Baumburger Klosterhof dabei war, so auch dieses Jahr bei der siebten Auflage. Anders als bei traditionellen Musikfesten im Freien, bei denen die Musik eher in den Hintergrund rückt, herrscht hier jedes Mal eine beinahe andächtige Stille, welche so den insgesamt sechs Musikgruppen die nötige Aufmerksamkeit gibt.



Diese mit dem verstorbenen Kapellmeister Franz Obernhuber aus dem Österreichischen „importierte“ Besonderheit, welche der Altenmarkter Musikverein organsiert, lockt schon seit Jahren zahlreiche Zuhörer nach Baumburg und so war auch heuer wieder der Baumburger Klosterhof gut gefüllt. Zumal auch noch der schier
unendliche Sommer erneut mit einem lauen Sommerabend seinen Teil dazu beitrug, dass man nach 20 Uhr fast keinen Platz auf den Bänken mehr bekam. Bereits am späteren Nachmittag stimmten die Altenmarkter Nachwuchsmusiker, die „Blue Panthers“ angeleitet von Franz Georg in diesen sommerlichen Abend im Klosterhof ein, bevor im Anschluss die Musikkapelle Inzing-Törring die musikalische Unterhaltung bis zum Beginn des eigentlichen Weisenblasens übernahm.

Zunächst stellten sich die sechs Musikgruppen einzeln auf der „See“-Bühne vorm Baumburger Weiher mit einer ausgewählten Weise vor, ehe sie sich anschließend auf den Weg zu ihren „Spielplätzen“ rund um die vielen Zuhörer machten. Die erste „Runde“ eröffneten die sechs Trostberger Vertreter von der Stadtkapelle auf ihrer Bühne vor der grün angestrahlten Baumburger Kirche. Reihum ging es dann weiter mit der am weitesten gereisten Gruppe, dem Allgäuer Alphorn-Quartett aus Leutkirch bei Kempten vor dem Pfarrhof. Sie zeigten, welch unterschiedliche Weisen mit ihren Instrumenten möglich sind. Neben der Allgäuer Abordnung postierten sich die sechs „Inzing-Törringer“, ein Teil der „großen“ Musikkapelle, die den Abend gestaltete. Eine Abordnung der Musikkapelle aus Nussdorf „besetzte“ die Gaube am Seminarhotel Binkert. Trotz der entlegensten Lage waren ihre Weisen bis weit ins Klosterrund gut zu hören – eben auch dank der Ruhe, die während der Stücke herrschte. Teils mit klassischen Weisen (Posaunenstücken) überzeugte das Obinger Quartett auf dem Jägerstand hinter der großen Bühne. Last but not least schlossen die erste Runde die fünf Vertreter der gastgebenden Altenmarkter Musikkapelle ab. Heuer hielt das schöne Wetter des Abends noch länger als letztes Jahr als ein Gewitter nach der letzten Weisenrunde dem Zusammensitzen und –ratschen ein jähes Ende setzte. Und so konnten noch drei weitere Runden gespielt werden. Zum Ratschen, Essen und Trinken hatte man in den „Weisen-Pausen“ Zeit. Zur besonderen Stimmung trug an diesem lauen Abend nicht nur die Musik der Weisenbläser bei, sondern auch die von Stefan Meier aufgebaute Beleuchtung, welche den gesamten Klosterhof in eine bunte Lichterkulisse tauchte. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz: der Musikverein hatte mit tatkräftiger Unterstützung aus den eigenen Reihen für Speisen und Getränke gesorgt.

Das schon traditionelle Feuerwerk zum Ende des Weisenblasens musste aufgrund der trockenen Witterung der letzten Wochen dieses Jahr ausfallen, was die Stimmung des Abends keineswegs beeinträchtigte. -sts

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